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Günther Uecker
Druckgrafiken:



Druckgrafik Praegedruck Uecker


Vom Licht Grafik UE01

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Günther Uecker Biografie:

*13. März 1930 in Wendorf bei Crivitz (heute Mecklenburg-Vorpommern)


Kindheit und Jugend:
Günther Uecker verbrachte seine Kindheit auf der Halbinsel Wustrow an der Mecklenburger Bucht. Dort war sein Vater als Ingenieur auf einem Flugplatz der Luftfahrtindustrie beschäftigt. Seine Kindheit und frühe Jugend wurde vom zweiten Weltkrieg überschattet. Als gegen Kriegsende die Rote Armee in Wustrow einmarschierte, Uecker's Vater war in den Osten abkommandiert worden und der 14-jährige nun der Herr im Hause, gelang es Uecker das Haus von innen zu verbarikadieren und zu vernageln und so erfolgreich gegen die russischen Soldaten zu verriegeln, zusammen mit einigen Kindern und seiner Mutter ging der Einmarsch somit glimpflich ab. Dieses Erlebnis sollte fortan unterschwellig sein weiteres Leben und späteres Kunstschaffen beeinflussen. Zuvor zeichnete Uecker teils abstrakt, seinen Gefühlen Ausdruck verleihend, und erweckte damit den Argwohn seines Vaters.

Kunststudium: Günther Uecker wurde 1949 im Rahmen eines Förderprogramms der noch jungen DDR von deren Funktionären entdeckt und konnte in Wismar und der Kunstakademie Berlin-Weißensee Malerei studieren. Uecker war begeistert von der antifaschistischen Haltung der DDR, in die Zeit seines Studiums fallen die Mitarbeit an einem 20 Meter hohen Stalinportrait sowie die Mitgestaltung politischer Aufmärsche. In 1951 kommt Uecker erstmalig, im Rahmen eines Berlinaufenthalts und während eines Besuchs in Westberlin mit der Kunst von Kandinsky in Kontakt, die ihn fortan faszinierte. Die Sympathie zur jungen DDR wurde für Uecker jäh durch den Aufstand des 17. juni 1953 und dessen Niederschlagung in Frage gestellt. Im Anschluss entschloss sich Uecker nach Westberlin überzusiedeln, dort konnte Uecker nun auch religiöse Themen aufgreifen, Themen die zuvor in der eher atheistisch geprägten Staatskultur der DDR nicht so leicht in diesem Umfang möglich gewesen wären und von nun an einen weiteren starken Einfluss auf sein künftiges Werk ausüben sollten.
Als Uecker in 1955 nach Westdeutschland übersiedelte, kam es im Aufnahmelager zu Verhören und Misstrauen der Bundesrepublik gegenüber Uecker, es bestand der Verdacht auf Einschleusung und Spionage, der sich aber letztlich nicht erhärtete. Im Anschluss gelang es ihm einen Studienplatz an der Düsseldorfer Kunstakademie zu erhalten, er studierte dort 1955 - 1957 unter seinem Idol Otto Pankok, einem bedeutenden Künstler des Expressiven Realismus. Während seines Studiums enstanden 1956/1957 die ersten Nagelbilder, der dann ab 1962 auch mittels Nagelungen umformulierte Alltagsgegenstände folgen sollten.

Erste Erfolge: Spätestens mit dem Beitritt zur Künstlergruppe "Zero" in 1961, einer Künstlergruppe die 1958 von Heinz Mack und Otto Piene gegründet wurde und die "Stunde Null" in der Kunst heraufbeschwor, konnte Uecker erste Erfolge feiern. Der bereits seit Jahren bestehende Kontakt zu Zero brachte Uecker mit einigen weiteren Grossen dieser Zeit, u. A. mit Yves Klein, in Kontakt und es enstanden auch gemeinsame Ausstellungen. In diese Zeit fallen die Erschaffung von rotierenden Nagelscheiben sowie eine "Lichtplantage". 1960 entstand eine erste Einzelausstellung in der Galerie Schmela, Düsseldorf.

Weitere Erfolge: Es enstanden weitere bedeutende Installationen, so die Aufführung des Terrororchesters in der Kunsthalle Baden-Baden, bei der zwanzig Maschinen zu einem infernalischen Konzert gekoppelt wurden, eine Ausstellung die wohl massgeblich zum Durchbruch von Uecker beigetragen hat. Bereits 1964 war Uecker auf der documenta III in Kassel vertreten, ebenso auf der documenta 4 in 1968. 1970 war Uecker dann als deutscher Vertreter auf der Biennale von Venedig (zusammen mit Mack, Lenk und Pfahler). Der Multi-Künstler und Weltenbürger Uecker gehört seitdem zu den grössten Künstlern in Deutschland und weltweit. Es folgten zahlreiche weitere Ausstellungen sowie auch zahlreiche dauerhafte Installationen die bis heute die Besucher in ihren Bann ziehen.

Werk: Günther Uecker ist Multi-Künstler (u. A. Kinetische Kunst, Lichtkunst, Malerei, Performance, Plastik) wobei der Umgang mit Nägeln die wohl bekannteste und immer wiederkehrende Thematik Günther Ueckers ist. Das humanistische, antifaschistisch geprägte Werk Ueckers steht für Völkerverständigung und gegen den Krieg, ebenso werden kunstruktiv religiöse Themen herausgestellt. Eine Losung Ueckers: "Die Kunst kann den Menschen nicht retten, aber mit den Mitteln der Kunst ist ein Dialog möglich".
Zu Ueckers Oeuvre gehört auch die Gestaltung von zahlreichen Bühnenbildern, so z. B. 1974 Bühnenbildentwürfe für die Beethoven-Oper Fidelio in Bremen, 1979 Bühnenbildentwürfe für Lohengrin in Bayreuth u. v. m.
1977 enstand ein Wandrelief für das UNO-Gebäude in Genf, 1986 "Expressive Aschebilder" im Gedenken an die Katastrophe in Tschernobyl, 1999 der Andachtsraum im Reichstagsgebäude in Berlin, der die religiöse, konfessionsübergreifende Überzeugung Ueckers zum Ausdruck bringt.
In 2000 kommt es zur dauerhaften Aufstellung von 14 gebrochenen Kreuzen in der Lübecker St.-Marienkirche die wiederum eindruckvoll die Thematik der Nagelung, hier in religiösem Kontext, zeigen. In seiner Wahlheimatstadt Düsseldorf sind zudem mehrere grosse Nagelskulpturen dauerhaft im öffentlichen Raum enstanden, so die 26 Meter hohe "Lichtsäule" vor dem ehemaligen Fernmeldeamt, oder die Nagelskulptur am Ueckerplatz.
Uecker bedient sich zudem häufig des Mediums der Druckgrafik, häufig in Form von Prägedrucken, diese sind besonders geeignet um seine Nagelungen im Halbrelief darzustellen und diese somit auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Auszeichnungen (Auswahl):

1963: Preis der 4. Biennale San Marino für Zero und Gruppe N

1971: Kritikerpreis der Biennale Sao Paulo

1983: Kaiserring der Stadt Goslar

1985: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

2000: Pour le mérite für Wissenschaft und Künste

2001: Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern

2006: Berliner Bär

2010: Jan-Wellem-Ring der Landeshauptstadt Düsseldorf

2011: Künstlerpreis der Cologne Fine Art & Antiques

2015: Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfahlen



Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen (Auswahl):

2019:   Günther Uecker - Huldigung an Hafez, Isfahan Museum of Contemporary Art, Isfahan, Iran

2019:   Kunst Natur Umwelt - Günther Uecker, Friedensreich Hundertwasser,
Kreuzkirche Nürtingen
(D)

Still-Leben, Landesbiliothek Mecklenburg-Vorpommern
(D)

2018:   Join the Dots / Unire le distanze, Salone Degli Incanti - Ex Pescheria Centrale (I)

2016:   Günther Uecker - der geschundene Mensch, Kunsthalle Rostock (D)

2016:   Günther Uecker - Huldigung an Hafez, Schlossmuseum Wolfenbüttel (D)

2016:   Günther Uecker, Galerie W&K Wienerroither und Kohlbacher, Palais Schönborn-Batthyány, Wien (Ö)

2015:   Uecker - Briefe an einen Unbekannten, Kunstsammlung NRW K20, Düsseldorf (D)

2014/2015:   Heridas - Conexiones / Injuries - Connections - Museo Nacional de Bells Artes, Havanna, Kuba (CUB)

2012/2013:   Enrico Castellani und Günther Uecker - Museum of Modern Art Cà Pesaro, Venedig (I)

2011:   Sandmühle, Schirn Kunsthalle Frankfurt (D)

2011:   Günther Uecker "Terrororchester", Galerie Breckner, Düsseldorf (D)

2009:   Arbeiten auf Papier, Galerie am Dom, Frankfurt (D)

2007:   "Das graphische Werk", Stadtmuseum Hattingen in Blankenstein (D)

2005:   "Zwanzig Kapitel", Martin-Gropius-Bau und Neue Nationalgalerie, Berlin (D)

1999:   Regen-Garten, Galerie im Prediger, Schwäbisch-Gmünd (D)

1993:   Günther Uecker - Eine Retrospektive, Kunsthalle München (D)

1988:   Uecker in Moskau - Künstlerverband der UDSSR (UDSSR)

1977:   documenta 6, Kassel (D)

1972:   Günther Uecker - Kestnergesellschaft, Hannover (D)

1970:   Biennale von Venedig, Venedig (I)

1968:   documenta 4, Kassel (D)

1965:   Mack, Piene, Uecker. 0 - ZERO - Kestnergesellschaft, Hannover (D)

1968:   documenta 3, Kassel (D)

1960:   Einzelausstellung in der Galerie Schmela, Düsseldorf (D)


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