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Karl Schmidt-Rottluff
Druckgrafiken:



Druckgrafik Holzschnitt Expressionismus


Christus unter den Frauen ROTT01

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Karl Schmidt-Rottluff Biografie:

Karl Schmidt-Rottluff (eigentlich Karl Schmidt)
*1. Dezember 1884 in Rottluff (Stadtteil von Chemnitz, Deutschland),

10. August 1976 in Berlin,
Deutschland

Kindheit und Jugend:
Karl Schmidt wurde als Sohn des Mühlenbesitzers Friedrich Schmidt in Rottluff (Chemnitz) geboren. Bereits in seiner Jugend und Schulzeit 
am Königlichen Gymnasium in Chemnitz freundete er sich mit Erich Heckel an, eine Freundschaft die für Schmidt-Rottluffs künstlerische Zukunft einige Bedeutung haben sollte. Ebenso in Schmidt-Rottluffs Schulzeit fällt die Gründung der Schülergruppe "Vulkan" die Schmidt-Rottluff, zusammen mit seinen Klassenkameraden Max Unger und Paul Holstein, 1902 ins Leben rief und der dann auch Erich Heckel und Fritz Cohn beitraten. Die Gruppe "Vulkan" beschäftigte sich umfangreich mit künstlerischen-literarischen Themen und äusserten sich u. A. durch Lesungen. Nach dem bestandenen Abitur löste sich die Gruppe jedoch wieder auf.

Kunststudium:
Karl Schmidt Rottluff studierte ab 1905 Architektur an der Technischen Hochschule Dresden, dort entstanden Kontakte zu Ernst-Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl. Am 7. Juni 1905 gründete Schmidt-Rottluff, zusammen mit Fritz Bleyl, Erich Heckel und Ernst-Ludwig Kirchner die Künstlergruppe "Die Brücke". 1906 entschied sich Schmidt-Rottluff zum Abbruch seines Architekturstudiums um fortan als freier Künstler zu leben und zu arbeiten, Schmitt-Rottluff beschloss zuvor seinen Namen von Schmidt auf Schmitt-Rottluff zu erweitern (Rottluff als Namenszusatz in Anlehnung an seinen Geburtsort). Ebenso in das Jahr 1906 fällt ein Sommeraufenthalt bei Emil Nolde.

Erste Erfolge: Durch die Gründung "Die Brücke" enstanden in der Folge gemeinschaftliche Ausstellungen und die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit. Es entwickelte sich hier eine der wichtigsten Künstlervereinigungen des deutschen Expressionismus: "die Brücke" war eine damals richtungsweisende, progressive Vereinigung die sich zwar nicht direkt gegen den Wilhelminismus der Zeit stellte, die gesellschaftlichen Verhältnisse jedoch kritisch betrachtete. Anders als die oft retrospektiv ausgerichtete, gelegentlich monumental überhöhte Kunstströmung der Zeit, widmete sich die Brücke oft Motiven aus dem Alltagleben, Landschaftssujets, Personen, Stilleben, auch Aktdarstellungen. 1911 siedelt "Die Brücke" und Schmidt-Rottluff von Dresden nach Berlin um, jedoch war das Leben in Berlin schwierig, es gab vorerst finanzielle Engpässe, trotzdem war die Umsiedlung, bedingt durch die Berührung mit dem Futurismus sowie dem Kubismus, künstlerisch fruchtbar, die einzelnen Mitglieder konnten sich stilistisch weiterentwickeln und damit der zuvor gruppentypische Gemeinschaftsstil allmählich aufgelockert und individualisiert werden. Die Künstlergruppe stiess in Berlin zur "Neuen Secession", dort konnte Schmidt-Rottluff 1910 ausstellen, es folgten weitere Ausstellungen, so die Beteiligung an der 2. Ausstellung des "Blauen Reiters" in München und 1914 sowie die Beteiligung an der Sonderbund-Ausstellung in Köln. Zwischenzeitlich löste sich 1913 "Die Brücke" auf, Schmidt-Rottluff trat der "Freien Secession" in Berlin bei. Die künstlerische Laufbahn Schmidt-Rottluffs wurde durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, er war als Soldat von 1915-1918 an der Ostfront im Einsatz, es entstanden in dieser Zeit lediglich einige Holzschnitte und Skulpturen.

Weitere Erfolge: Nach dem ersten Weltkrieg kehrte Schmidt-Rottluff nach Berlin zurück wo er Emy Frisch heiratete. Seine Spät-Expressionistischen Werke dieser Zeit waren von Wasserfarben und intensiv-farbigen Gemälden geprägt. In die Nachkriegszeit fallen mehrere Reisen in die baltischen Länder, nach Italien, Paris und Südosteuropa. Etwa ab 1920 steigt der Bekanntheitsgrad Schmidt-Rottluffs immer stärker, es kommt zu zahlreichen bedeutenden Ausstellungen, so z. B. in der Kestner-Gesellschaft Hannover 1920 sowie der Kunsthütte Chemnitz die ihm dann 1930 ein Stipendium an der Villa Massimo (Rom) einbrachten. In 1931 wurde Schmidt-Rottluff Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, 1931 als Mitglied zu der Preußischen Akademie der Künste berufen.

Die Zeit des Nationalsozialismus: Schmidt-Rottluff stellte bis 1936 (zuletzt im Hamburger Kunstverein) aus, ab 1937 wurden von der nationalsozialistischen Führung seine Werke als "entartet" eingestuft. Es kam in der Folge zu Beschlagnahmungen der bereits in musealem Besitz befindlichen Werke Rottluffs, einige Gemälde wurden dann in der Propagandaausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Anm.: Diese grossangelegte, über Jahre als Wanderausstellung durchgeführte Diffamierung der Nationalsozialisten gegen "Kunstbolschewismus und kulturelle Zersetzung" erfreute sich grösster Popularität, angeblich verzeichnete diese über 2 Millionen Besucher.
1939 kam es gar zu Gemäldeverbrennungen in der Berliner Hauptfeuerwache, darunter auch Werke von Schmidt-Rottluff, ab 1941 wurde Schmidt-Rottluff aus dem Künstler-Berufsverband ausgeschlossen und mit Malverbot belegt. In der Folge malte Schmidt-Rottluff nur noch im Verborgenen, die Zeit von 1943 - 1947 verbrachte Rottluff wieder in Chemnitz.

Die Nachkriegszeit: Ab 1947 wurde Schmidt-Rottluff Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Schmidt-Rottluff war zudem ab 1950 im Vorsitz des Deutschen Künstlerbundes, auch an den Jahresausstellungen nahm er mehrere Male Teil. 1955 nahm Schmidt-Rottluff an der documenta1 in Kassel teil. Das Spätwerk Schmidt-Rottluffs war weiterhin vom Expressionismus bestimmt und wurde von Landschaftsmalerei, Stilleben und figurativer Malerei geprägt, ohne sich der damals vorherrschenden Abstraktion zu widmen. Karl Schmidt-Rottluff verstarb 
1976 im Alter von 92 Jahren in Berlin.

Werk: Schmidt-Rottluff gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Klassischen Moderne sowie des Expressionismus. Seine Gemälde sind von intensiver, flächiger Farbigkeit sowie durch eine teils geometrische Formensprache gekennzeichnet. Neben der Malerei gilt Schmidt-Rottluff ebenso als Virtuose der Druckgrafik, hier besonders des Holzschnitts, in seinem Spätwerk dann auch als Meister des Aquarells.
Karl Schmidt-Rottluff hat eine ganze Reihe von unvergänglichen Meisterwerken erschaffen und ist damit in zahlreichen bedeutenden Sammlungen und Museen vertreten bzw. ausgestellt, so u. A: Häuser bei Nacht (MoMA, New York), Villa mit Turm (Kunsthalle Mannheim), Strandkörbe (Brücke-Museum, Berlin), Zwei Frauen, Frau mit Tasche, Bildnis Rosa Schapire (Tate Gallery, London) u. v. m.


Nationale und internationale Anerkennung (Auswahl):

1929: Villa Romana-Preis des DKB

1946: Ehrenbürger der Stadt Chemnitz

1956: Orden Pour le mérite

1970: Ehrenbürger von Berlin

1974: Lovis-Corinth-Preis, Künstlergilde Esslingen

Nach Karl Schmidt-Rottluff wurden zudem mehrere Strassen benannt sowie das Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium in Chemnitz.

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Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl):

2019:  Geheimnis der Materie. Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff, Städel Museum, Frankfurt/Main             

2019:  Karl Schmidt-Rottluff. Ausstellung mit 47 Gemälden und zwei Skulpturen,                Kunstsammlungen Chemnitz

2018/2019:   Schmidt-Rottluff. Form, Farbe, Ausdruck, Buchheim Museum, Bernried

2018:   Schmidt-Rottluff. EXPRESSIV, MAGISCH, FREMD, Bucerius Kunst Forum, Hamburg


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